Lass mir ein „Daumen hoch“ da!
Über die Kundenbewertungen…
Jeder, der schon einmal auf einer Bühne gestanden hat, sei es, als Musiker oder jemand, der ein Gedicht vorträgt, eine Rede hält oder auch nur das Buffet eröffnet, merkt, ob das, was er tut, beim Publikum ankommt. Dafür braucht man keine Jury, man merkt ganz direkt an den Reaktionen, ob es ein toller Abend oder eine schlimme Veranstaltung ist. Applaus kann überwältigend sein oder höflich oder gar nicht vorhanden – spätestens, wenn es den Leuten nichts mehr ausmacht, dass sie andere stören, weil sie mittendrin aufstehen und den Saal verlassen, sollte man sich auf der Bühne überlegen, was man an seinem Programm ändern muss, um die wenigen verbliebenen positiv zu stimmen.
Öffentliche Bewertungsportale
„Buuuh!“ oder „Zugabe!“ – Auf einer Bühne gibt es ganz klare und sofortige Zustimmung oder Ablehnung. Darauf müssen Sie mit Ihrem Unternehmen leider verzichten, allerdings können Sie oftmals nachlesen, wie Sie bei Ihren Kunden ankommen.
Auf öffentlichen Bewertungsportalen erfahren Sie Dinge, die Sie niemals wissen wollten, bekommen aber auch konstruktive Kritik, auf die es sich lohnt, einzugehen.
Und vielleicht haben Sie ja selbst auf Ihrer Website auch ein Gästebuch oder eine andere Möglichkeit, wie Ihre Kunden ihre Meinung – positiv oder negativ – kundtun können.
Das gute Gleichgewicht machts!
Es ist an Ihnen, zu überlegen, ob Sie sich davon in irgendeiner Form tangieren lassen wollen. „Es reicht doch, dass die schreiben können, was ihnen nicht passt!“ könnte eine Einstellung sein, die eventuell vertretbar ist, solange es noch genügend gutmeinende Schreiber gibt, die ordentlich dagegenhalten. Werden diese jedoch immer weniger und die Sichtbarkeit der Nörgler nimmt zu, spätestens dann ist es an der Zeit, zu überlegen, was Sie persönlich dagegenhalten können.
Überlegen Sie mal selbst: Inwiefern lassen Sie sich von Bewertungen beeinflussen? Gehen Sie erst recht ins Kino, wenn der doofe Schreiberling in Ihrem Wochenblatt von dem aktuellen Thriller abrät, oder hören Sie auf ihn? Was, wenn alle im Freundeskreis von der neuen Pizzeria abraten, probieren Sie sie dann trotzdem aus? Viele Menschen bilden sich ihr (Vor-)Urteil schon nach dem Urteil anderer Leute und alleine deshalb ist es für Ihr Geschäft förderlich, wenn Sie auf Bewertungsportalen präsent sind und mindestens für ein gutes Gleichgewicht sorgen. Es gibt genügend Stinkstiefel, die einfach, weil es so unkompliziert möglich ist, kein gutes Haar an Ihren Produkten oder Dienstleistungen lassen. Sie müssen es ja niemandem ins Gesicht sagen, und wenn sie sich – von wem auch immer – schlecht behandelt fühlen, freuen sie sich, wenn sie es an Ihnen auslassen können.
Dass jemand, aus einer Laune heraus, jemanden einfach so gut bewertet, kommt dagegen leider äußerst selten vor. Und noch seltener ist es gleich ein ganzer Haufen Menschen, die ihrer großen Zufriedenheit Ausdruck verleihen wollen. Was ist das Gegenteil vom Shitstorm? Candystorm? Sorgt auch für schlechte Zähne und Übergewicht, also, will man das wirklich?
Dann schon lieber aufrichtig begeisterte Kunden, die sich gerne positiv äußern. Aber wenn jemand zufrieden ist, teilt er das seltener mit, als wenn er es nicht ist.
Wie also nun mit Kritik umgehen?
Gucken Sie deshalb regelmäßig bei den einschlägigen Bewertungsplattformen im Internet, und kontrollieren Sie natürlich auch Ihre eigene. Und reagieren Sie auf seriöse Kritik, indem Sie sie ernst nehmen und prüfen, bevor Sie sich dafür bedanken und den Verfasser wissen lassen, dass Ihnen seine Erfahrung mit Ihrem Unternehmen leid tut. Erklären Sie, was Sie tun, dass so etwas nicht mehr passiert und bieten Sie vielleicht eine kleine Entschädigung an. Arbeiten Sie hier nicht mit vorgefertigten Textbausteinen, sondern gehen Sie gezielt auf diesen speziellen Fall ein.
Auch auf Lob sollte man eingehen!
Und vergessen Sie natürlich auch nicht, sich für Lob und positive Bemerkungen zu bedanken. So stärken Sie die „Guten“ und lassen den „Doofen“ weniger Platz zum Stänkern.
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